Die Trauringe sind das, was nach der Hochzeit bleibt – für immer. Wie schön wäre es, bei der Herstellung eurer Eheringe selbst mitzuwirken? Tragkultur in Düsseldorf macht’s möglich.

Auch Charlotte und Patrick haben sich für einen Trauringkurs entschieden. Braut Charlotte stammt selber aus der Branche, ist Hochzeitsplanerin und Inhaberin der Agentur Glanzmomente, und war ganz begeistert von der Möglichkeit, zusammen mit ihrem Partner individuelle Trauringe selber erschaffen zu können. Eine engere Beziehung zum eigenen Trauring ist wohl kaum möglich.

Fotografin Stephanie Kunde hat die beiden bei ihrem Trauringkurs bei Tragkultur in Düsseldorf begleitet. Ihre Fotoreportage zeigt euch heute, wie das mit dem Ringeschmieden eigentlich funktioniert, und gibt euch darüber hinaus Einblick in dieses doch sehr persönliche Erlebnis des angehenden Brautpaars.

Ein Moment des Innehaltens im Hochzeitsplanungsstress

In den Wochen und Monaten vor dem großen Tag hetzt man von einem Termin zum nächsten und arbeitet im Kopf tausend Listen ab. Was meist auf der Strecke bleibt: Die Zweisamkeit mit dem zukünftigen Ehepartner. Statt also von Juwelier zu Juwelier zu rennen und nach Dutzenden von Ringanproben gar keinen Durchblick mehr zu haben, was man sich eigentlich unter dem perfekten Trauring vorstellt, kann man sich auch selber ans Werk machen und sich einen Moment des Durchatmens beim Trauringkurs gönnen.

Wer nun befürchtet, dass die eigenen kreativen Fähigkeiten vielleicht doch nicht ausreichen, um den Ring der Ringe anzufertigen, der sei beruhigt: „Die Ringe, die die Paare in einem Trauringkurs bei uns anfertigen sehen am Schluss perfekt und genau wie gekauft aus – das garantieren wir“, versichert Imke van der Voort, eine der beiden Inhaberinnen von Tragkultur. Das Düsseldorfer Goldschmiedeunternehmen bietet übrigens nicht nur Trauringkurse, sondern auch die individuelle Anfertigung von Trauringen, Verlobungsringen und anderen Schmuckstücken an.

Nun haben wir für immer etwas selbst erschaffenes an der Hand, das uns an diesen wunderbaren Nachmittag erinnert!

Braut Charlotte von Glanzmomente

Trauringe selber schmieden für den Partner

Im Trauringkurs werdet ihr konstant von einem Goldschmied begleitet, der euch Schritt für Schritt begleitet und genau erläutert, was als nächstes zu tun ist. Bei einigen Arbeitsschritten legt der Goldschmied auch direkt selbst Hand an. Während die grundlegende Arbeit – das Rundschmieden der Ringe beispielsweise – von euch übernommen wird, werden Veredelungen und Feinarbeit wie das Einsetzen von Steinen oder die Gravur der Ringe nachträglich von einem Fasser oder Graveur erledigt. Der besondere Clou des Kurses ist, dass ihr jeweils nicht euren eigenen Ring anfertigt, sondern den für euren künftigen Ehepartner.

Schritt für Schritt zu eurem persönlichen Trauring

Bei einem ersten Termin klärt ihr eure Wünsche und Vorstellungen mit Tragkultur ab. Es werden euch dafür auch Beispielringe mit unterschiedlichen Formen und Stilen gezeigt. Ihr könnt Breite, Materialstärke, Material und Oberfläche sowie Gestaltungselemente der Ringe ganz frei wählen. Beim Kurstag geht’s dann ans Eingemachte: Ihr bekommt jeweils ein gerades Stück Metall, das in Länge, Breite und Form bereits auf eure individuellen Wünsche angepasst wurde und beginnt zunächst mit dem Feilen der Seiten und der Längenkorrektur. Dafür wird das Metall in das sogenannte Scharnierkaliber eingespannt.

Es war schon mehr Arbeit, als ich erwartet habe. Aber wenn ich mir das Ergebnis so anschaue, hat es sich definitiv gelohnt!

Braut Charlotte über den Trauringkurs

Im Anschluss biegt ihr die Ringe mit einer Zange rund. Keine Sorge, dabei kann nichts schiefgehen: Im Zweifelsfall kann sogar zurückgebogen werden. Als nächstes werden die Ringe in einen Schraubstock eingespannt, um die letzte Lücke mit gezielten Hammerschlägen zu schließen. Jetzt wird gelötet! Das übernimmt wiederum der Goldschmied. Dabei wird die Fuge der beiden Ringenden getilgt. Auf einem Ringdorn, einem dafür vorgesehenen Edelstahlstab, und mit Hilfe eines Kunststoffhammers werden die Ringe nun rund geschlagen. Dafür wird der Ring auf den Ringdorn geschoben und durch die Schläge mit dem Hammer passt sich der Ring der runden Form an.

Jetzt ist der Ring zwar rund, aber noch etwas zu groß. Deshalb wird nochmal die Ringgröße gemessen, bevor der Ring dann in der Ringpresse exakt rund gedrückt und kleiner gestaucht wird. Dann kommt die Feinarbeit. Erst werden die Seitenflächen glattgeschliffen, dann mit dem Handmotor die Innenflächen geschmirgelt und anschließend die Ringe noch einmal aufgespannt und von außen bearbeitet. Danach geht’s mit dem Handmotor ans Polieren.

Für eine matte Optik wird der Ring mit einem Mattierschwämmchen, für einen Glanzeffekt wird der Ring mit Polierstahl bearbeitet. Fertig! Es fehlen jetzt nur noch Veredelungen, wie z.B. Steine, oder Gravuren, die nachträglich noch von der Fasserin ergänzt werden.

Ihr habt nun auch Lust bekommen, eure Trauringe selber zu schmieden?

Der Trauringkurs von Tragkultur findet in der Regel jeden Samstag statt und dauert rund sechs Stunden. Die Gebühr beträgt 60 Euro pro Person zzgl. der Materialkosten für die Ringe. Inklusive sind eine Rundum-Betreuung und Begleitung während des gesamten Kurses durch einen Goldschmied. Im Optimalfall solltet ihr euch ca. 2-4 Monate im Voraus für den Kurs anmelden, kurzfristige Terminanfragen sind aber natürlich trotzdem immer möglich. Mehr Infos zum Kurs und den Angeboten von Tragkultur in Düsseldorf findet ihr hier.