Oskar hat als DJ schon über 50 Hochzeiten in 14 verschiedenen Ländern begleitet. Im Interview verrät er uns, was er an Destination Weddings besonders mag und wohin er dieses Jahr für Hochzeiten reist

Oskar – ein DJ aus Bonn, der neben Hochzeiten im Rheinland auch sehr viel auf Destination Weddings unterwegs ist. Er hat auf über 500 Hochzeiten für die richtige Musik gesorgt, tritt aber ebenso oft auf Business-Events, Galas und After-Show-Partys auf. Ein DJ, dem das Handwerk sehr wichtig ist, der noch mit Schallplatte auflegt und dem man beim Mixen von Songs noch zugucken kann - den mussten wir kennenlernen. Wollt ihr auch?

Und wo trifft man einen DJ zum Interview, der viele Destination Weddings begleitet? Standesgemäß am Flughafen, in diesem Fall in Köln/Bonn.

Oskar, schön, dass wir uns endlich persönlich kennen lernen. Wo kommst du gerade her?

Aus München.

Und was hast du dort gemacht?

Ich habe auf der After Show Party einer Preisverleihung in der Medienbranche aufgelegt. Tolle Location und eine wirklich schicke Party.

Meine Brautpaare achten – neben musikalischem Können und dem Gespür für den Moment – besonders auf ein stilsicheres Erscheinungsbild an ihrem wichtigen Tag.

Warum hast du dich auf Destination Weddings spezialisiert? Ist es nicht einfacher, Jobs in der näheren Umgebung zu übernehmen?

Einfach ist doch langweilig ;-) Und da ich sehr reiseerprobt bin und die Atmosphäre bei Destination Weddings so besonders finde, reise ich sehr gern mit dem Brautpaar zum Ort der Hochzeit.

Was definierst du als Destination Wedding?

Alle, also sowohl die Hochzeitsgäste als auch das Brautpaar, reisen zur Hochzeit an und übernachten auch vor Ort. Das muss nicht zwingend im Ausland sein.

Was ist denn der Vorteil einer Destination Wedding?

Die Atmosphäre erinnert mehr an einen Urlaub. Die Gäste lassen ihre Sorgen und ToDo-Listen zu Hause und sind einfach lockerer. Keiner denkt beim Feiern daran, was er am nächsten Tag noch zu erledigen hat, sondern ist einfach entspannt im Hier und Jetzt. Das ist ein großer Mehrwert. Und – je nach Destination – ist man bei einer Destination Wedding meistens auch wetterfester.

Wie wählt man als Brautpaar den Ort seiner Destination Wedding aus?

Für die meisten Brautpaare ist der Ort der Destination Wedding mit Erinnerungen an ein gemeinsames Urlaubsgebiet verbunden, oder aber die Familie kommt aus einem anderen Land und man entscheidet sich für eine Hochzeit in der alten Heimat. Die Brautpaare sind meist schon viele Male dort gewesen und haben eine Verbindung zu diesem Ort.

Ich bin halt ein Dandy, da muss das DJ-Set jedesmal genauso individuell angepasst an die Gäste sein, wie meine Fliege. "Vorgefertigt" geht bei beidem gar nicht!

Wie laufen die Abstimmungen mit der Location und Dienstleistern vor Ort auf die Entfernung ab?

Bei einer Destination Wedding muss, im Gegensatz zu einer Hochzeit in erreichbarer Nähe, die Technik vor Ort sein. Ich arbeite an den verschiedensten Destinationen mit Technik-Partner vor Ort zusammen, die sich verlässlich um Sound- und Lichttechnik kümmern. Und da ich fließend Englisch und Französisch und auch etwas Italienisch spreche, ist die Kommunikation in den meisten Ländern kein Problem.

Wie weit im Voraus reist du an?

In der Regel reise ich Freitags an, und begleite dann schon das Get Together. Gerade bei Hochzeiten im Ausland muss natürlich genügend Puffer eingeplant werden. Da ich aber mit meinem Wohnort in Bonn drei Flughäfen in erreichbarer Nähe habe (Köln, Düsseldorf und Frankfurt), findet sich immer ein passender Flug.

Wie unterscheidet sich dein Preis von einer lokalen Hochzeit im Rheinland zu einer Destination Wedding?

Grundsätzlich unterscheidet er sich nicht. Anreise und Übernachtung kommen natürlich dazu, aber aufgrund des meist sehr langen Vorlaufs und der dann noch sehr günstigen Flugpreise, fällt das nicht stark ins Gewicht. Bei einer Hochzeit auf Mallorca, bei der ich nur am Samstagabend auflege, fliege ich z.B. morgens hin und am Morgen nach der Hochzeit wieder zurück. Da brauche ich gar kein Hotel.

Ich trete selten allein auf. Fast immer bin ich mit einer Sängerin und einem Saxophonisten unterwegs, was erfahrungsgemäß richtig einheizt.

Ist es dennoch nicht vielleicht einfacher, einen DJ vor Ort zu buchen?

Nicht wirklich, denn ein DJ im Ausland wird kaum den Musikgeschmack des Brautpaares so nachempfinden können wie ein DJ aus Deutschland. Charts kennt er natürlich auch, aber gerade, wenn es um ältere oder deutsche Titel geht, kann ein DJ im Ausland nicht mit meinem Wissen mithalten.

Und zum Schluss machen wir noch eine kleine Speed-Interview-Runde:

Deine Heimat…ich komme aus München, lebe aber schon seit 10 Jahren im Rheinland. 

Dein größtes Learning…nie wieder Gepäck aufgeben! Ich reise nur noch mit Handgepäck, da geht mir nichts verloren. Und wenn man mit einem Koffer voller Kabel und Knöpfe am Mischpult nach Israel reist, sollte man zwei Stunden mehr Zeit einplanen. Die haben mich am Sicherheitscheck einmal auf links gedreht ;-)

Dein Markenzeichen…Musikalisch? Ich mixe richtig – lege also richtig auf. 2 Plattenspieler  und 1 Mixer, ganz old school. Und ich kenne und verstehe die Liedtexte der Songs, ordne sie somit auch inhaltlich richtig ein. Und optisch? Ich habe eine kleine Smoking-Sammlung.

Dein musikalisches NoGo…Naja, Ballermann und Après-Ski, da gibt es Kollegen, die das besser können. Mir persönlich ist es wichtig, alle Gäste – auch die Eltern-Generation – an diesem Tag musikalisch glücklich zu machen.

Dein Reiseplan für dieses Jahr… bringt mich noch mehrfach nach Italien: Verona, Florenz, Laggo Majore. Mallorca, Ibiza, London, Tel Aviv, Österreich und die Schweiz stehen auch noch auf dem Plan.

Deinen Urlaub verbringst du am liebsten… in Deutschland. Ich bin das ganze Jahr über so viel unterwegs, da zieht es mich im Urlaub nach Juist oder auch an den Tegernsee.

Die Party muss der krönende Abschluss der Hochzeit sein – ein unvergesslicher Moment!