Eine Hochzeitsfotografin zeigt uns einige ihrer Lieblingsbilder aus einem ganzen Jahrzehnt. Das ist ein bisschen wie Aus-dem-Nähkästchen-plaudern. Schaut euch mit uns an, was sich seit 2008 so getan hat!

Ein Jahrzehnt erfolgreich in der Hochzeitsbranche, das ist schon ein besonderer Anlass zum Feiern. Wie Angela und Ole von Angela & Ole Storytellers aus Köln "so ganz nebenher“ noch eine Familie managen und was ein Auslandsaufenthalt mit ihrer Fotografenkarriere zu tun hat, erzählt uns Angela im Interview!

Außerdem haben sich die beiden unserer Herausforderung gestellt, uns aus jedem Jahr genau ein Bild zu schicken...ihr könnt euch vorstellen, wie schwierig es war, für jedes Jahr nur ein Foto stellvertretend auszuwählen, denn Angela und Ole erzählen mit ihren Bildern eine Hochzeit mit allen Emotionen und kleinen Besonderheiten normalerweise in einer ganzen Hochzeitsreportage.

Umso mehr freuen wir uns auf diese spannende Zeitreise, auf dir wir euch nun mitnehmen dürfen. Für ganze Hochzeitsreportagen könnt ihr gerne auf der Website von Angela & Ole stöbern.

Also erstmal herzlichen Glückwunsch zum 10-jährigen Selbstständigkeits-Jubiläum. Das muss man euch erstmal nachmachen! Wobei ja eigentlich alles schon vor über 10 Jahren begonnen hat… Erzähl doch mal, Angela – wie und wo fing alles an?

Danke! Meine Güte… 10 Jahre! Die sind echt wie im Flug vergangen!
Ja, Du hast Recht. Ich bin seit 2008 zwar hier in Köln als Fotografin selbstständig, aber meine Geschichte beginnt viel früher. Lass mich mal in meinen Erinnerungen kramen…

Nach meinem Abitur habe ich ein Jahr als Au-pair in der Nähe von Mailand verbracht. Durch die Gastfamilie bin ich zur Fotografie gekommen und habe beschlossen, dort zu bleiben und Fotografie zu studieren. 2000 habe ich mein Diplom gemacht und angefangen, für verschiedene Werbefotografen in Mailand zu arbeiten.

Als dann meine Schwester heiratete, sollte ich doch bitte ein paar Fotos machen. Eigentlich wollte ich keinesfalls Hochzeitsfotografin werden - damals gab es schließlich nur die „klassische“ Hochzeitsfotografie mit Motiven wie Braut auf Wiese, schmachtender Blick des Bräutigams… ihr wisst schon...

An der Hochzeit meiner Schwester habe ich dann einfach so fotografiert, wie ich wollte und was soll ich sagen? Ich habe eine Hochzeitsfotografie für mich entdeckt, die ganz anders war als der Mainstream damals. Ab da habe ich immer mehr Hochzeiten fotografiert. Ende 2007 bin ich zurück nach Köln gekommen und habe dann ein halbes Jahr später mein Gewerbe angemeldet.

2008 hattest du, Angela, dann also deinen Start als Hochzeitsfotografin in Köln. Was hat sich denn in den letzten 10 Jahren alles verändert?

Es hat generell einen großen Wandel in der Hochzeitsbranche gegeben. Angefangen bei der Dekoration… Na? Wer erinnert sich an roten Organza mit Glassteinchen auf den Tischen? Aber auch die Art und Weise, wie geheiratet wird. Brautpaare fangen bereits 2 Jahre vorher mit der Planung an. Umso aufwendiger sind die Hochzeiten.

Aber auch - oder ganz besonders - in der Welt der Hochzeitsfotografie, hat sich in 10 Jahren viel verändert. 2008 gab es noch nicht viele, die Hochzeiten im Stil einer Reportage fotografierten, wir waren vielleicht eine Hand voll hier in Deutschland. Mittlerweile gibt es unglaublich viele Fotografen, die Hochzeitsreportagen anbieten.

Und wann kam Ole mit ins Boot?

Kennengelernt haben wir uns eigentlich direkt nach meiner Rückkehr. Da er aber noch in einem Fotostudio fest angestellt war, habe ich mich erst in die Selbstständigkeit gewagt und 2009 dann auch Ole. Ab da haben wir Hochzeiten immer zusammen fotografiert und seit 2014 haben wir die beiden Einzelfirmen zu einer GbR fusioniert.

Wie sieht das mit eurem Bild-Stil aus? Hat der sich in all den Jahren stark verändert? Wodurch seid ihr beeinflusst worden?

Wir haben eigentlich recht früh unseren Stil gefunden und ihn über die Jahre verfeinert und weiterentwickelt. Bei jeder Hochzeit, die wir fotografieren, lernen wir dazu. Wir versuchen, bei jeder Hochzeit einen neuen Blick auf den Tag zu haben und nicht ein Standardprogramm abzuarbeiten. Jede Hochzeit ist einzigartig und das sollen die Fotos auch widerspiegeln.

Es ist ja immer so, dass alles, was man erlebt und wahrnimmt, einen beeinflusst. Sicherlich war meine Zeit in Italien ein großer Einfluss, der auch meine Fotografie sehr geprägt hat. Sowohl Ole, wie auch ich kommen ursprünglich aus der Werbe- und Modefotografie. Schon diese Basis gibt uns eine andere Herangehensweise, als vielleicht jemand, der im Porträtstudio gelernt hat oder Autodidakt ist.

Nicht nur hat sich bei euch im Job in den letzten 10 Jahren so einiges getan, da sind auch noch zwei Kinder dazu gekommen! Wie bekommt ihr Job und Familie unter einen Hut?

Ja! Da hat sich einiges getan… mittlerweile sind die beiden ja auch aus dem Gröbsten raus, aber es ist schon eine große Herausforderung. Der Alltag ist schon ein Abenteuer. Man jongliert Haushalt, Kinder, Job, Buchhaltung…Aber irgendwie geht es immer.

Mit einem guten Netzwerk an Babysittern und der Unterstützung der Familie können wir beruhigt samstags zu Hochzeiten in Köln und Umgebung fahren.

Angela Krebs

In der Woche schließen wir das Studio ganz bewusst um 15:30 Uhr, holen die Kinder ab und verbringen den restlichen Nachmittag mit ihnen. Sie werden so schnell groß, diese Zeit wollen wir nicht missen! Oft müssen wir uns dann zwar abends noch mal an den Schreibtisch setzen, aber das ist es uns wert.

Wenn wir am Wochenende mal Portraitserienshootings haben, nehmen wir die Kinder sogar manchmal mit. Sie finden es toll, Mama und Papa zu helfen, sie bringen die Anderen zum Lachen, werfen Laub ins Bild und lockern die Atmosphäre so auf, dass es sich nicht wie ein Fotoshooting anfühlt, sondern eher wie ein gemeinsamer Ausflug mit Kamera.

Liebe Angela, lieber Ole, vielen Dank für diese spannende Zeitreise und den Einblick, den ihr uns gegeben habt. Ich würde sagen, die nächsten 10 Jahre können kommen ;-)