Wir haben uns mit Violeta Pelivan über die Zusammenarbeit zwischen Hochzeitsfotograf und Wedding planner unterhalten

Wir haben die Hochzeitsfotografin Violeta Pelivan zum Interview getroffen. Violeta lebt und arbeitet als Hochzeitsfotografin in Düsseldorf und ist europaweit buchbar. Bei den meisten Hochzeiten, die sie bisher fotografisch begleitet hat, gab es keinen Wedding planner. Erst in den letzten fünf Jahren hat sich das mehr und mehr verändert. Mittlerweile fotografiert sie immer öfter Hochzeiten, bei denen ein Hochzeitsplaner mit an Bord ist. Uns hat interessiert, wie Violetas Erfahrungen und Ansichten bei der Zusammenarbeit mit Weddingplanern sind und haben sie in Düsseldorf zum Interview und zum leckerem Mittagessen getroffen ;-)

Und neben ein paar Interview-Einblicken haben wir euch natürlich auch einige Bilder von Violeta mitgebracht. Diese sind auf der Hochzeit von Jessica & Daniel im September 2016 entstanden. Wedding plannerin Anna von Ambrosia Wedding hat im Naturpark Coba de Gata in Andalusien eine traumhafte Hochzeit für die beiden umgesetzt und Violeta war als Hochzeitsfotografin mit dabei.

Liebe Violeta, um direkt mal eine Info vorweg zu nehmen: Hochzeitsfotograf mit Wedding planner – Ja oder Nein?

Definitiv Ja!

Wann und wie kommst du denn mit dem Hochzeitsplaner in Kontakt?

Entweder schlägt der Wedding planner mich dem Brautpaar als Hochzeitsfotografin vor oder - falls das Paar bereits einen Planner beuaftragt hat, wenn sie sich an mich wenden - dann geben sie mir die Kontaktdaten von ihrem Wedding planner weiter. Beide Varianten hat es schon gegeben.

Was sind für dich die Vorteile eines Wedding planners – vor der Hochzeit?

Im Vorfeld gehen alle Fragen meinerseits an den Wedding planner. Ich kann mit einer Person sprechen, die einen organisatorischen Überblick hat und mit der ich mich über den zeitlichen Ablauf der Hochzeit austauschen kann. Die Besprechung mit dem Brautpaar verkürzt sich dann, da ich die wichtigsten Details mit dem Wedding planner bereits geklärt habe.

Mit dem Brautpaar kann ich mich dann ausgiebig über die gewünschte Art der Hochzeitsfotos unterhalten. Es gibt zum Beispiel die Reportagefotografie, bei der die Fotos den Ablauf des Tages festhalten. Alternativ kann man auch den Schwerpunkt der Bilder auf das individuelle Hochzeitskonzept legen, bei dem man das Thema mit seinen Details fotografisch in Szene setzt. Oder dem Brautpaar sind vor allem ihre Hochzeitsgäste wichtig und wir überlegen zusammen, wie wir die Gäste am besten auf den Fotos ablichten. Auch eine Kombination aus allen Stilen ist natürlich möglich.

Und wie sieht es am Hochzeitstag selbst aus?

Aus meiner Erfahrung ergibt sich, dass mit einem Hochzeitsplaner die gesamte Hochzeitsgesellschaft den Tag der Hochzeit wirklich entspannt genießt und weder das Brautpaar noch die Trauzeugen oder die engste Familie in die Rolle des Gastgebers fällt, der ständig irgendetwas organisieren muss.

Zudem finden Hochzeiten, bei denen ein Wedding planner mit an Bord ist, oft in einer Location statt. Das ist für mich als Fotografin besonders toll, denn so verbringe ich meine Fotozeit nicht mit unnötigen Autofahrten von A nach B, sondern habe viel mehr Zeit zum fotografieren. Auch der ganze Ablauf des Tages und der Übergang zwischen den einzelnen Highlights ist fließender.

Wie läuft denn die Zusammenarbeit zwischen Hochzeitsfotograf und Wedding planner ab?

Die Zusammenarbeit ist harmonisch, ergänzend und unterstützend. Wir haben ja beide das gemeinsame Ziel, dass das Brautpaar am Ende schöne Erinnerungen an ihren Hochzeitstag bekommt.

Hat der Hochzeitsplaner einen Einfluss auf die Hochzeitsfotos?

Ja, schon, denn er sorgt dafür, dass die Hochzeit aus fotografischer Sicht ein „Gesicht“ bekommt. Das bedeutet, dass die Hochzeit ein Konzept hat, sich eine Linie durch den gesamten Tag zieht und somit dann natürlich auch durch die Fotos. Durch viele Details und ein einheitliches Farbkonzept fügen sich die Bilder, meiner Meinung nach, schöner in ein späteres Album ein und wirken noch harmonischer.

Hochzeit ohne Wedding planner – was sind aus deiner Sicht die größten Stolperfallen?

Ohne Weddingplaner kostet das Organisieren einer Hochzeit alle Beteiligten einfach viel mehr Kraft. Was nicht heißen soll, dass es nicht auch ohne funktionieren kann. Man kann es gut mit dem Autofahren ohne Navi vergleichen. Der Weg zum Ziel ist oft holpriger und dauert länger, weil man öfter nach dem Weg fragen muss. Ankommen tut man trotzdem.

Der kleine Unterschied mit Wedding planner liegt für mich als Hochzeitsfotografin vor allem auch in der Atmosphäre, da das Brautpaar und alle Gäste entspannt sind und sich durch den Tag leiten lassen.
Falls während der Hochzeit doch etwas schiefläuft, versuchen der Wedding planner und ich schnell eine Lösung zu finden. Das ist dann stressfreier für das Brautpaar, da wir – anders als sie – an das Problem nüchtern herangehen und unsere langjährige Erfahrung nutzten, um dem Brautpaar mehrere Problemlösungen anzubieten. Oder aber sie haben im besten Fall gar nicht mitbekommen, dass überhaupt ein Problem bestand.

Und wie oft arbeitest du mit einem Hochzeitsplaner zusammen?

Das ist bei etwas 30-40 Prozent aller Hochzeiten, die ich fotografisch begleite, der Fall.

Vielen lieben Dank für das Interview, liebe Violeta und den Einblick, den du uns und unseren Lesern gegeben hast.
Das Interview wurde von Bärbel Küppers (Frau Immer & Herr Ewig) geführt. Text und Interview-Fotos sind von Dijana Kolak.
Fotos der Hochzeit natürlich von Violeta Pelivan ;-)